Breda

Der Breda ist eine sehr alte niederländische Rasse, die in vielen Ländern und im heute gültigen Standard nach ihrer Herkunft benannt ist. In den Niederlanden nennt man sie „Kraaikop“, was Krähenkopf bedeutet. Aufgrund der Kopfform, dem fehlenden Kamm und dem starken Schnabel sagt man den Bredas eine starke Ähnlichkeit mit einer Krähe nach.

Bereits auf Alt-Niederländischen Gemälden aus dem Jahre 1650 findet man Vorfahren der Bredahühner.

Die Bredas kamen im 19. Jahrhundert in den Niederlanden noch ganz in verschiedenen Formen vor. Es wird vermutet, dass jede Region eine eigene Variante mit etwas anderer Merkmalsausprägung hatte. So gab es das Bredahuhn mit Bart, ein Schopfbredahuhn und auch Bredahühner ganz ohne Fussbefiederung.

Inzwischen gibt es eine einheitlichen Rassestandard für die Breda, die länderübergreifend gilt. 

Bredas sind sehr anmutig wirkende, ruhige, zutrauliche und verträgliche Hühner. Sie stellen keine großen Ansprüche bei der Haltung und können auch in kleineren, gut strukturierten Gehegen gehalten werden. Der geringe Bedarf an Auslauf macht diese Rasse auch für Einsteiger interessant, die nur ein begrenztes Platzangebot zur Verfügung haben. Breda eignen sich auch für Gebiete, die im Winter frostreich sind. Durch den rudimentären Kamm sind Frostschäden nicht zu befürchten.

Neben ihrem edlen Aussehen können sie mit einer Legeleistung von 160 Eiern im Jahr und einer zuverlässigen Winterlegetätigkeit begeistern. Auch in den Folgejahren sinkt die Eierzahl nicht so massiv ab wie bei manch anderer Rasse. Ihre Küken befiedern recht schnell und sind frohwüchsig. Im Vergleich zu anderen Fleischrassen entwickeln sich die Breda, die auch als Fleischlieferant gezüchtet wurden, jedoch recht langsam. Im Hinblick auf reine bzw. schnelle Fleischgewinnung sind sie daher eher nicht geeignet. Die Fleischqualität ist jedoch positiv hervorzuheben.

Heute ist die Hühnerrasse Breda sehr selten geworden und sucht dringend interessierte Züchter, die sich um die Erhaltung dieser schönen Hühnerrasse bemühen.






Die Rassemerkmale

Hahn:

Rumpf: mittellange, gestreckte, leicht abfallende Walzenform.

Hals: über mittellang, leicht gebogen, voller Behang.

Rücken: lang und breit bis in den Sattel.

Schultern: breit, rund.

Flügel: anliegend, die Spitzen unter den Sattelfedern.

Sattel: voll befiedert.

Schwanz: voll, ziemlich harte Besichelung, die Hauptsicheln säbelförmig bis gebogen, mittelhoch getragen.

Brust: vorgewölbt, hoch angesetzt.

Bauch: voll und breit.

Kopf: kurz, breit, abgestrumpft mit etwas aufgetriebenem Stirnbein.

Gesicht: glatt, rot.

Kamm: fehlt, statt dessen eine mit roter Fleischhaut ausgekleidete Vertiefung mit leicht wulstigen Rändern, dahinter der Schopf.

Kehllappen: mittellang, breit, gut abgerundet.

Ohrscheiben: klein, mandelförmig, weiß.

Augen: groß, orange- bis rotbraun.

Schnabel: lang, kräftig, leicht gebogen, mit hufeisenförmigem Sattel über den aufgeworfenen Nasenlöchern, davor meist eine kleine Fleischwarze, Farbe siehe Farbschläge.

Schenkel: kräftig, mehr als mittellang, mit reicher Befiederung, schmale, tief reichende Geierfedern.

Läufe: mittellang, kräftig, an der Außenseite dünn mit kleinen Federn besetzt, Farbe siehe Farbenschläge.

Zehen: mittellang, gut gespreizt, Außenzehen dicht, aber mäßig lang befiedert, geringe Mittelzehenbefiederung gestattet.

Gefieder: verhältnismäßig kurz und hart.

Henne:

Kammmulden, Kehllappen und Ohrscheiben sehr klein, der Schwanz wird weniger hoch und nur leicht gefächert getragen.

Die Farbschläge

Schwarz

Weiß

Gesperbert

Blau


Schwarz-Weiß gescheckt


Die Breda werden in fünf Farbschlägen gezüchtet: Schwarz, Blau, Gesperbert, Weiß und Perlgrau
Wovon es keine sicheren Belege für den Zuchtstand der Perlgrauen gibt.

Die Schwarzen haben ihren Liebhaberkreis, der in der letzten Jahrzehnten eine beachtliche Verbesserung erreichte und manch hochkarätiges Tier präsentieren kann. Die Farbe soll satt und glanzreich sein, auch wenn sie nicht den Grünglanz der Rheinländer zu haben braucht. Zumeist sind an der Fußbefiederung  einige Federn mit weißem Anteil. Davon sind aber alle Farbschläge (ausgenommen der Weißen) betroffen. Die Praxis hat gezeigt, dass diese weißen Einlagerungen auch nicht weg zu züchten, im übrigen auch mit besserer Glanzbildung gekoppelt sind. Ich halte ein ausreißen solcher Feder für absolut unangebracht, denn es wäre eine Verfehlung gegen die AAB, die Ausreisstellen würden stark bluten und eventuell Lücken hinterlassen. Es wäre auch vom Züchterischen Standpunkt her sinnlos. 

Zum gegenwärtigen Zuchtstand sei auf die, noch teilweise vorhandene Problematik der Augenfarbe hingewiesen. Der vorhandene Tendenz zur dunklen Iris soll in der Zucht entgegengewirkt und bei der Bewertung Geduld entgegengebracht werden.

Bemerkenswerte Fortschritte haben die Blauen gemacht. Ihr spezielles Übel, die öfter auftretende Hörnerkammbildung, wurde mit züchterischen Mitteln erfolgreich bekämpft. Die Ohrscheibenfarbe der Hähne bedarf noch der Großzügigkeit.

Im Typ kann es diesem schwierig zu züchtenden Farbschlag mit den Spitzentieren der Schwarzen aufnehmen. Die Musterbeschreibung toleriert bei der Farbe ein helleres oder dunkleres Bild mit oder Säumung. Bei aller Großzügigkeit sollte meines Erachtens wenigstens eine zarte Säumung angedeutet sein. Die Formulierung ist vorsichtig, aber eine Abgrenzung zu den Perlgrauen muss gegeben sein.

Es braucht keineswegs der kräftig zeichnende Kontrast der Andalusier zu sein. In den Niederlanden und bei Züchtern in Deutschland sah man Tiere von feinem, dezenten Taubenblau mit sich dunkler anhebender Federumrandung. Dies ist recht wirkungsvoll; ein markanter Saum mag natürlich größeren Effekt erreichen. Tiere mit dunklen Farbeinlagerungen wirken düster, auch wenn dann ein satter Saum vorhanden ist und finden weniger Anklang, im Stammland der Rasse. Der schwierigen Zucht dieses Farbschlages sollte man sich jedenfalls bewusst sein. 

Bei den Perlgrauen wurden bisher nur vereinzelt Tiere ausgestellt. Es schienen zu hell geratene Exemplare der Zuchten der Blauen zu seien. Eine gezielte Zucht müsste eigentlich eine reizvolle Aufgabe sein und eine die unschwer lösbar sein müsste. Gefordert ist ein helles Grau ohne dunklen Saum. Unerwünschte Farbeinlagerungen, bei den Hähnen dieses Farbschlages auftreten, müssten Beachtung im negativem Sinne finden.

Um die Gesperberten ist es eine Zeit lang sehr ruhig geworden, nun gibt es aber wieder einige Züchter die an diesem wundervollen Farbschlag gefallen gefunden haben. Auch auf deutschen Sondervereinsausstellungen sind sie wieder verstärkt anzutreffen. Man kann bei diesem reizvollen Schlag auch beachtlich feine Tiere mit ordentlichen Rahmen antreffen. Es ist und bleibt auch weiterhin eine interessante Farbe. Im Zuchtstand auffällig sind wie die vorher schon erwähnte Vollrumpfigkeit der auch der tiefere Stand der Hennen. Ob wohl in der Vergangenheit Mechelner dazu beigetragen haben, könnte man annehmen aber es ist nicht belegbar

Dies bestätigt wohl den Zusammenhang mit den sehr fleischigen Kapaunen, vor allem jene aus französischen Zuchten.

Die Weißen waren in den letzten Jahren kaum anzutreffen: ihre Zuchtbarkeit scheint recht schmal zu sein. Bei förmlich guten Tieren wirkt die Farbe nicht als reines Weiß. Außerdem sind Tiere mit tollen Kopfpunkten, meist zu knapp entwickelt in den Stulpen, und im Rahmen mit Schwarzen oder Gesperberten Exemplaren unvergleichbar. Sie sind schlicht und ergreifend zu schmächtig. Jedoch ist das unreine Weiß genetisch ganz einfach zu erklären. Splash-gezeichnete Tiere aus Blau, sind farblich weit gefächert. Es reicht von einem dunkeln Grau-Blau mit Schwarzen, über unreines Weiß mit Blauen Federn bis hin zu Weißen Tieren mit grauem Anflug, der sich vom Kopf bis hin zum ersten Drittel des Nackens zieht. Das letztere sind die oben erwähnten Tiere. Da sie genetisch gesehen den Körper der Schwarzen/Blauen tragen, sind diese auch kräftiger und wachstumsfreudiger. Für das Zurückzüchten auf Schwarze Tiere um Blau zu erreichen, empfiehlt sich mittleres. Ich kann dank meiner praktischen Erfahrung in der Zucht sagen, dass jeder FARBSCHLAG dieser einzigartigen und bezaubernden Rasse wert ist, gezüchtet und damit auch erhaltet zu werden!  

Quelle: Niederländische Haubenhühner und deren Verwandte/Seltene Hühnerrassen Band 2 von Roland Werber/Kurt Fischer